Trapezophor
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Trapezophor

Bei dieser Skulptur aus dem zweiten Jahrhundert handelt es sich um einen Trapezophor, einen gehauenen Sockel für eine Wandkonsole oder einen Tisch. Er nutzte die Statue als Inspiration, um stehende Christuskinder zu skizzieren.       

  

Unbekannter Künstler    

Trapezophor    

Griechenland oder Kleinasien, 2. Jahrhundert   

Marmor  

 

Zu sehen im Rijksmuseum voor Oudheden (Leiden)

Der Trapezophor befand sich acht Jahre lang im Besitz von Rubens. Als Sammlerstück, aber auch als Arbeitshilfe. Das einzigartige Exemplar aus dem zweiten Jahrhundert wirft bei Forschern viele Fragen auf. Woher kommt die Skulptur? Und was genau bedeutet sie eigentlich?  

Frühlingsgott oder Abendstern? 

Ein Trapezophor ist eine luxuriöse Skulptur, die als gehauene Stütze für eine Wandkonsole oder einen Tisch diente. Dieses Exemplar aus dem zweiten Jahrhundert gelangte 1618 in die Hände von Rubens. Er kaufte es dem britischen Sammler Dudley Carleton ab, der es zuvor in Venedig erstanden hatte.  

 

Griechenland oder Kleinasien? Die genaue Herkunft ist unklar. Auch die Bedeutung ist ungewiss. Mit seiner Fackel und seinem Korb voller Blumen und Früchte symbolisiert der kleine Junge das Licht und die Blüte des Frühlings. Eine Inschrift aus dem Jahr 1600 wiederum spricht von Hesperus, dem Symbol für den Abendstern.   

Model für Christus 

Sicher ist, dass Rubens die Marmorstütze als Modell verwendet hat. Trotz ihrer heidnischen Ursprünge ließ er sich von der Figur inspirieren, wenn er stehende Christuskinder malte, wie in Die Anbetung der Könige. Rubens kaufte und verkaufte Kunst, wenn sich ihm die Gelegenheit bot. Im Jahr 1626 verkaufte er die Skulptur an den Herzog von Buckingham.   

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