Tout le monde pour ma patrie: Rubens and the World
Wann?
5 mei 2025 – 6 mei 2025
Zeit?
Van 6:30 – 15:00 Uhr
Wo?
Hopland 13, 2000 Antwerpen
Wie viel kostet das?
150 €, 100 € für Studierende
Rubens auf einer globalen Bühne
Mann von Welt
Peter Paul Rubens’ visuelle Ideen haben sich sowohl während seines Lebens, als auch danach erstaunlich weit von seiner Heimatstadt Antwerpen aus verbreitet. Im 17. Jahrhundert erreichten seine Gemälde Orte in ganz Europa. Händler verschifften gemalte Kopien sowie Unmengen von Stichen nach seinen Entwürfen aber auch weit über die Grenzen des Kontinents hinaus bis nach Cusco, Isfahan, Jingdezhen und in viele andere Städte weltweit.
Wie aus einem Brief aus dem Jahr 1625 hervorgeht, hielt Rubens sich für einen Mann von Welt. Darin heißt es: „Ich betrachte die ganze Welt als mein Vaterland und glaube, dass ich überall sehr willkommen wäre.” Die Welt kam aber auch auf Rubens zu: Er stellte Modelle afrikanischer Herkunft auf seinen Kopfstudien und anderen Arbeiten dar, bildete asiatische Kostüme und Kleidung auf Zeichnungen und Gemälden ab und zeigte großes Interesse an der indischen Architektur und Bildhauerkunst. Schiffe aus aller Welt legten im Hafen an und brachten Waren, exotische Objekte und Menschen aus fernen Kontinenten nach Antwerpen, was Rubens sicher nicht entgangen ist.
Unterbeleuchtet
Rubens atemberaubende Produktion bot Anlass für eine riesige Anzahl wissenschaftlicher Studien, in denen oft versucht wurde, Originalwerke von Rubens’ Hand und/oder Atelier zu identifizieren und entsprechende Kopien aufzuspüren. Der inzwischen fast vollendete Corpus Rubenianum Ludwig Burchard (CRLB) bot ein Paradigma für diesen Ansatz. Im Bereich der frühmodernen Kunst im weiteren Sinne widmete man sich in jüngster Zeit auch der Art und Weise, wie die kanonischen Giganten dieser Zeit - sobald man sie an die Seite rückt - unterbeleuchtete historische Aktoren und Objekte in einem anderen Licht erscheinen lassen können. In den vergangenen Jahrzehnten richteten zahlreiche Ausstellungen und thematische Veröffentlichungen den Fokus auf die Schnittstellen zwischen der Kunst aus den Niederlanden und bestimmten anderen Regionen.
Da sich der CRLB jetzt seiner Vollendung nähert und das Rubenshuis mit dem Königlichen Museum der Schönen Künste Antwerpen (KMSKA) gemeinsam an einer Global Rubens-Ausstellung arbeitet, die 2027 stattfinden soll, ist die Zeit reif, eine Gruppe von Gastforschenden zusammenzubringen, deren Forschungsgebiet an Rubens’ Kunst und/oder Laufbahn grenzt und sich diesem Bereich methodologisch aus verschiedenen und innovativen Gesichtspunkten nähert. Für den Kongress Tout le monde pour ma patrie: Rubens and the World lädt das Rubenshuis in Zusammenarbeit mit dem KMSKA Forschende ein, die Rubens in einem globalen Kontext betrachten: nicht nur als künstlerische Persönlichkeit und Quelle von Bildern und Ideen, sondern auch an der Seitenlinie oder als Hintergrundfigur in Erzählungen, die von völlig anderen Dingen handeln oder sich anderswo abspielen.
Rubens aus dem Mittelpunkt holen
Was die Reichweite anbelangt, strebt der Kongress nicht nur nach Diversität hinsichtlich der untersuchten Objekte, Quellen, Methodologien und Schreibstile, sondern möchte auch näher beleuchten, in wieweit Rubens selbst und sein Werk eine Rolle bei gewissen Aspekten eines Forschungsprojekts spielen. Die Beiträge sollten Quellenmaterial aus der ganzen Welt untersuchen, das sich auf die eine oder andere Weise auf Rubens’ Werk bezieht. Wir hoffen, dass dieser Kongress – der ein breites Spektrum an Materialien, Methoden und Perspektiven miteinander vereint – einen Beitrag zum Diskurs über die frühmoderne (globale) Welt liefert, in thematischer Hinsicht dabei aber weiterhin die Schnittstelle mit der Laufbahn und dem Gesamtwerk eines einzigen Künstlers im Auge behält.
Im Hinblick auf die Methodologie haben wir nur ein einziges Ziel vor Augen: den Bereich der Rubensforschung aufbrechen und herausfinden, welche neuen Erkenntnisse über Rubens’ Kunst gewonnen werden können, wenn Forschende eine so zentrale Figur wie diese aus dem Mittelpunkt rücken. Empirisch betrachtet kann das Studium künstlerischer Kulturen weit entfernt von Rubens, jedoch mit einer Verbindung zu seinem Werk, der Rubensforschung durch die Erschließung von neuem relevantem Material frisches Leben einhauchen.
Programm
Wird 2025 bekanntgegeben.
Die Arbeitssprache des Kongresses ist Englisch.
- 5. Mai, 8.30-17.00 Uhr und 6. Mai, 9-17.15 Uhr.
- 150 €, 100 € für Studierende (einschließlich Lunch am 5. Mai)