Ode an die Antwerpener Malerei
Anfang des 17. Jahrhunderts entstand in Antwerpen ein exklusives Genre in der Malerei, die sogenannten „Kunstkammern”, auf denen der Maler die Sammlung eines stolzen Kunstsammlers darstellte, damit dieser damit prunken konnte. Ein Meister dieses Genres war der Antwerpener Willem van Haecht. Es sind nur einige seiner Gemälde bekannt: drei seltene Kunstkammern von Cornelis van der Geest, einem bedeutenden Antwerpener Kunstsammler und Mäzen von Rubens. Eines dieser Bilder stammt aus dem Jahr 1628 und gehört zum Rubenshaus. Das Gemälde wurde in die Liste flämischer Spitzenstücke aufgenommen und vor kurzem von Spezialisten des Koninklijk Instituut voor het Kunstpatrimonium (KIK) gründlich restauriert im Jahr 2021.
Nur eine begrenzte Anzahl von Malern befasste sich mit dem Genre der Kunstkammern. Soweit sich feststellen lässt, sind nicht mehr als rund 100 Gemälde dieser Art erhalten geblieben. Sie waren für den freien Markt und manchmal auch für fürstliche Auftraggeber bestimmt. Warum man sich nur in Antwerpen diesem faszinierenden Genre widmete, ist nur schwer zu beantworten.