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Jan I. Brueghel

Jan I. Brueghel, der jüngste Sohn von Pieter Bruegel, war vielleicht der Erfinder eines neuen Genres, der „Singerie” (der Nachäfferei oder des Affenfests).

Affen als lustige Metapher

Affen galten bereits seit dem Mittelalter als schamlose und schelmische Tiere, die als gute Imitatoren gern das Verhalten anderer nachahmten. Deshalb wurden vermenschlichte Affen oft als lustige Metapher für alles verwendet, was in der Welt als verrückt erschien. Dieses Anfang der 1620er Jahre angefertigte kleine Gemälde auf einer Kupferplatte ist eines der frühsten bekannten Beispiele dieses Genres.

 

"Ceres und Pan" über dem Türpfosten

Die Äffchen hat Jan I. Brueghel wahrscheinlich im Tierpark der Erzherzöge in Brüssel gesehen und dann einige Skizzen von ihnen angefertigt, die er bei dieser Arbeit gut gebrauchen konnte. Brueghel arbeitete mit äußerst feinen Pinselstrichen und Deckfarbe. Einen größeren Kontrast zu Rubens’ Arbeitsweise ist kaum vorstellbar. Trotzdem haben die beiden Meister oft zusammengearbeitet. Sie waren gute Freunde und Paten ihrer Kinder. Sehen Sie das Gemälde über dem Türpfosten? Es ist das Werk „Ceres und Pan” aus Rubens’ Atelier. Die symbolische Gegenüberstellung der „kultivierten” und der „wilden” Natur ist Ausdruck eines subtilen Kommentars auf das bizarre Affentheater. Wenn Sie das hier auf dem Bild von Jan I. Breughel dargestellte Gemälde „Ceres und Pan” einmal wirklich sehen möchten, müssen Sie in den Prado in Madrid gehen.

 

Technische Daten

  • Jan I. Brueghel (1568-1625)
  • Affenfest („Singerie”)
  • Öl auf Kupfer
  • Langfristige Leihgabe, Privatsammlung