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Beeldenmuseum

Der Sammler

Der größte Sammler Antwerpens

Das Sammeln von Kunst war lange Zeit Fürsten und hohen Geistlichen vorbehalten. In Rubens’ Zeit wurde es auch eine beliebte Beschäftigung wohlhabender Bürger, die über ausreichend Kapital verfügten. Auch Rubens kaufte und verkaufte Kunst. Seine Sammlung verlieh ihm einen gewissen Status und inspirierte ihn und seine Mitarbeiter bei der Arbeit.

Die Sammlung des Meisters

Genau wie die meisten wohlhabenden Bürger hatte auch Rubens eine eigene Kunstsammlung. Er besaß antike Skulpturen und hatte großes Interesse an den Werken seiner italienischen Vorbilder  Tizian, Tintoretto und Veronese. Aber auch seine flämischen Vorgänger oder deutsche Künstler wie Hans Holbein und Elsheimer fehlten nicht in seiner Sammlung.

Rubens hatte großes Interesse an Malern, die sich mit den sogenannten „niedrigeren” Genres wie dem Porträt, dem Stillleben, der Landschaft und Bauernszenen beschäftigten. Er bewunderte und kopierte das Werk von Pieter Bruegel dem Älteren und hatte von dem in Armut lebenden Adriaan Brouwer sage und schreibe 17 Werke in seiner Sammlung.

Rubens sammelte neben Gemälden und Skulpturen auch antike Gebrauchsgegenstände, Münzen, Medaillen und Kameen. Diese Leidenschaft teilte er mit seinem Sohn Albert.

 

Seine Kunstkammer

Einen Großteil seiner Sammlung stellte der Meister in einer beeindruckenden Kunstkammer aus, die er selbst entworfen hatte. Als Vorbild diente ihm dabei das antike Pantheon in Rom. Die Kunstkammer festigte Rubens’ Status und Ruhm, diente ihm und seinen Mitarbeitern aber auch als unmittelbare Quelle der Inspiration.

Rubens’ Kunstkammer hat höchstwahrscheinlich so ausgesehen wie die auf dem Prunkgemälde von Willem van Haecht. Das Gemälde zeigt die Sammlung des reichen Kaufmanns Cornelis van der Geest. Der große Reichtum der Sammlung fällt sofort auf. Auch Rubens hatte in seiner Sammlung so kostbare und exklusive Sammelobjekte.

 

Bücher

Auch Rubens’ Bibliothek gehörte zu den größten der Stadt. Sie war genau wie seine Kunstsammlung ein Spiegel seiner Persönlichkeit.

Rubens las Künstlerbiografien, studierte Atlanten und beschäftigte sich mit Büchern über Sprache und die noch junge Archäologie, und das am liebsten auf Latein. Er bereitete sich mit politischer und historischer Literatur auf seine diplomatischen Missionen vor, nutzte dafür aber auch den Hofklatsch als Informationsquelle. Seinen Söhnen mangelte es nicht an Schulbüchern, worüber sich vor allem Albert sehr freute.

 

Kaufen und verkaufen

Die Sammlung verlieh Rubens das nötige Ansehen, hatte aber auch einen wirtschaftlichen Nutzen: Rubens kaufte und verkaufte. Seine diplomatischen Aufträge boten ihm die Gelegenheit, Objekte zu sammeln. Genau wie jeder andere Sammler wollte auch er seine Sammlung erweitern. Sein guter Geschäftssinn kam ihm dabei sehr gelegen.

 

Nach seinem Tod

Rubens’ Kunstsammlung war im 17. Jahrhundert die größte in Antwerpen. Ein Teil der Sammlung wurde nach seinem Tod verkauft. Die Porträts seiner Ehefrauen und Kinder wurden in seinem Testament erwähnt. Er hat ihnen diese Gemälde vererbt. Aber genau wie Rubens’ atemberaubende Kunstsammlung sind auch diese Werke heute in der ganzen Welt verstreut.